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Gefährlichen Medikamenten-Mix vermeiden
Ältere Menschen haben häufig körperliche Beschwerden. Dabei leiden sie meist gleichzeitig unter mehreren dauerhaften Erkrankungen. Die häufigsten sind beispielweise Herzschwäche, Diabetes, Bluthochdruck, Osteoporose, die Folgen eines Schlaganfalls, Demenz. Mediziner sprechen dann von Multimorbidität.
Üblicherweise werden also ältere Patienten deshalb mit mehreren Medikamenten behandelt, nicht selten stellt sich der Medikamenten-Mix als gefährlicher Arznei-Cocktail heraus. Denn jeder Wirkstoff eines Medikamentes hat neben seiner gewünschter Wirkung auch unerwünschte Nebenwirkungen und entwickelt zusammen mit den Wirkstoffen aus den weiteren Medikamenten sogenannte Wechselwirkungen.
Dazu kommt ein weiterer Effekt: Im Alter verlangsamen auch sämtliche Stoffwechselvorgänge, die Nieren können Giftstoffe nicht mehr so gut filtern wie noch in jungen Jahren und der Wasseranteil im Körper verringert sich. Und so kann die Wirkstoffkonzentration eines Medikaments im Körper ungewollt und unkontrolliert hoch sein.
Die Folgen von Nebenwirkungen und vor allem auch auf Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten können Symptomen des Alterungsprozesses sehr ähneln: Desorientiertheit, Unkonzentriertheit, Schwindelgefühle oder Gleichgewichtsstörungen. Diese führen sehr häufig zu Stürzen mit Brüchen, die zu langer Bettlägerigkeit führen können.
Wer zusammen mit seinem Hausarzt einen Weg aus diesem Dilemma finden möchte, der sollte die PRISCUS-Liste nutzen: Hier geht es zum Download/Ausdruck der PRISCUS-Liste. Sie führt 83 Wirkstoffe auf, die zwar häufig in den Medikamenten für Senioren zu finden sind, die aber in ihrer Dosierung und Kombination mit anderen Wirkstoffen ungeeignet sind. Wer mehr Informationen haben möchte, der findet sie auf der Seite des Forschungsprojekt PRISCUS – Altern in Würde.
Für den Notfall richtig vorsorgen
In Situationen, in denen man plötzlich und ganz schnell persönliche Unterlagen benötigt, ist es gut, wenn alle wichtigen Dinge mit einem Griff verfügbar sind. Aber wer weiß schon so genau, was alles wichtig wird, wenn man selbst vielleicht nicht mehr in der Lage ist, alles Notwendige zusammenzustellen.
Für solche Fälle sollte man in einem Vorsorgeordner folgende Unterlagen zusammenstellen. Ein Notfallbogen erfasst wichtige Angaben zur Person sowie medizinische Angaben über (chronische) Krankheiten, Operationen, Krankenhausaufenthalte, Röntgenaufnahmen, Blutgruppe, Allergien und Unverträglichkeiten (z.B. bestimmte Medikamente), wichtige Medikamente und deren Aufbewahrungsort, Impfpass.
Ein weiteres Blatt weist persönliche Daten auf sowie Angaben über die Aufbewahrungsorte von Ausweis, Pass, Krankenversicherungskarte und Familienstammbuch. Dazu gehören auch Daten zu Krankenversicherung und -zusatzversicherung, Pflegeversicherung, Sozial- und Rentenversicherung.
Eine Liste führt die Kontaktdaten des Hausarztes und aller behandelnden Fachärzte auf, eine andere alle notwendigen Informationen über die nächsten Verwandten mit ihren Kontaktdaten. Auch Vorsorgeentscheidungen wie Vorsorgevollmacht, Betreuungsverfügung und Patientenverfügung gehören in diesen Ordner, ebenso wie die Entscheidungen für den Todesfall (Testament, Bestattungsvorsorgevertrag, Liste der im Todesfall zu benachrichtigenden Personen).
Wer sich Arbeit ersparen möchte oder eine Anleitung braucht, der kann es sich auch einfacher machen und beim AWO Landesverband Schleswig-Holstein einen solchen Vorsorgeordner bestellen. Er kostet 19,90 Euro und ist komplett bestückt mit Vordrucken und hilfreichen Zusatzinformationen.
Alkohol im Alter reduzieren
Die Wirkung alkoholischer Getränke verstärkt sich mit zunehmendem Alter. Das hat ganz unterschiedliche Gründe: Von Jahr zu Jahr wird der Wasseranteil im Körper geringer. Bei einem 70-Jährigen hat deswegen ein Glas Wein eine viele stärkere Wirkung als 20 Jahre zuvor, weil sich die getrunkene Menge an Alkohol auf weniger Körperflüssigkeit verteilt.
Auch sind die Körperzellen nicht mehr in der Lage, so viel Sauerstoff aufzunehmen wie noch in jungen Jahren. Das ist unter anderem der Grund dafür, dass unsere körperliche und geistige Leistungsfähigkeit langsam abnimmt. Nervenzellen zum Beispiel aber brauchen rund 80% ihres Zell-Sauerstoffs, um Alkohol abzubauen. Mit dem Genuss von Alkohol tut man sich also keinen Gefallen, weil man auf diese Weise den Abbauprozess noch beschleunigt.
Und schließlich nimmt mit steigendem Alter auch die Fähigkeit der Leber ab, Schadstoffe abzubauen. Für diesen Abbau braucht sie wesentlich länger und ist auch regelrecht überfordert, wenn sie große Mengen auf einmal bewältigen muss.
Als Faustregel gilt: Senioren sollten stets unter den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) angegebenen Tageshöchstmengen bleiben. Für Männer sind das 20 Gramm und für Frauen 10 Gramm Alkohol. Ein Glas Wein mit 0,1 Litern entspricht etwa der Menge von 10 Gramm Alkohol.
Obst senkt Diabetes-Risiko
Der Einfluss einer ausgewogenen Ernährung auf die Gesundheit ist unbestritten. Eine neue europaweite Studie belegt dabei vor allem die Bedeutung von Obst als Schutz vor Diabetes. Das Risiko, an dem sogenannten „Alterszucker“ zu erkranken (Typ 2 Diabetes), liegt bei den Freunden von viel frischem Obst 70 Prozent unter dem der Obstabstinenzler. Natürlich sollte eine obstreiche Kost einhergehen mit einer ausgewogenen Ernährung ohne viel Fleisch, hellem Brot, Hülsenfrüchten, zuckerhaltiger Limonade oder Bier.
Die Wirkung von Apfel, Birne und Co. in Kombination mit anderen gesunden Lebensmitteln senkt das Risiko der Diabetes-Erkrankung unabhängig vom Alter oder anderen Faktoren wie Geschlecht oder Gewicht.
Brokkolisprossen schützen vor Magengeschwür
Die Sprossen von Brokkoli schützen den Magen vor dem Bakterium Helicobacter pylori, dem vermeintlichen Hauptversursacher von Magengeschwüren. Eine US-Studie ergab, dass der Inhaltsstoff Sulforaphan die Ausbreitung des Bakteriums im Magen hemmt und somit den Verdauungstrakt vor Entzündungen und Geschwüren schützt.
Laut eines Artikels im Fachblatt „Cancer Prevention Research“ untersuchten die amerikanischen Forscher zwei Gruppen Japaner, von denen eine acht Wochen lang täglich 70 Gramm frische Brokkolisprossen aß. Die zweite Gruppe aß dagegen Alfalfassprossen, die im Gegensatz zu Brokkoli kein Sulforaphan enthalten. Ergebnis: bei der Brokkoli-Gruppe wurden anschließend deutlich weniger schädliche Keime im Magen gemessen. Erst zwei Monate nach Ablauf der Brokkoli-Verkostung war das ursprüngliche Keim-Niveau wieder erreicht.
Eine Heilung von Magengeschwüren ist mit dem Gemüse demnach zwar nicht möglich. Aber die Forscher entdeckten damit erstmals einen Stoff zum Schutz vor Magenproblemen und hoffen jetzt auf ein Mittel zur Prävention von Magenkrebs.
Dicker Bauch fördert Herzinfarkt
Übergewicht ist nicht gleich Übergewicht. Vor allem ein stattlicher Bauch belastet die Gesundheit. Denn während Hüften und Oberschenkel die Fettpolster vor allem als Energievorrat anlegen, produziert der Bauch in seinem Fettgewebe aggressive Stoffe, die das Risiko von Herzinfarkt und Diabetes erhöhen. Männer mit einem Bauchumfang von 102 Zentimetern sowie Frauen mit 88 Zentimetern Bauchumfang sollten deshalb verstärkt Sport treiben, um nicht nur etwas für Aussehen und Fitness zu tun, sondern auch das Herzinfarktrisiko aktiv zu bekämpfen. Die Wahl der Sportart ist dabei unerheblich, hauptsache, man ist vier- bis fünfmal wöchtentlich in Bewegung.
Müdigkeit: Bewegung statt Schlaf
Eine häufige Begleiterscheinung von Krebserkrankungen ist eine starke körperliche Erschöpfung. Die Patienten leiden unter ständiger Müdigkeit und Konzentrationsmängeln. Auch mehr Schlaf führt selten zu einer Verbesserung. Die Mediziner nennen diese Erschöpfung „Fatique“. Statt mehr Schlaf empfehlen sie mehr Bewegung. Gezielte Übungen können die Leistungsfähigkeit der Patienten schrittweise erhöhen. Doch Vorsicht ist geboten: durch den verminderten Energiehaushalt kann es schnell zu einer Überlastung kommen. Fatique-Patienten sollten sich deshalb bei der Krebsnachsorge einer Sportgruppe mit fachlicher Anleitung anschließen.
Grippeimpfung gegen Herzinfarkt
Patienten, die vor einem Herzinfarkt gegen Grippe geimpft wurden, haben eine höhere Überlebenschance als Klienten ohne Grippeimpfung. Das haben argentinische Forscher bei einer Studie mit 300 Herzkranken herausgefunden. Die Hälfte der Patienten wurde gegen Grippe geimpft, die anderen blieben ohne Impfung. Nach einem Jahr waren 17 Prozent der Herzkranken ohne Impfung verstorben, aber nur 6 Prozent der geimpften Gruppe. Die Forscher vermuten, dass bei einer Grippe verstärkt Stresshormone ausgeschüttet werden, die den Puls erhöhen und das Blut verdicken. Dadurch steige das Risiko eines Herzinfarkts. Eine rechtzeitige Impfung könne dem vorbeugen.
Koffein stärkt die Leber
Kaffee und Tee schützen vor Leberschaden. Vor allem Übergewicht, Diabetes und starker Alkoholkonsum sind eine große Gefahr für die Leber. Für eine Studie beobachteten US-amerikanische Forscher knapp 10.000 Probanden rund 20 Jahre lang und fanden heraus: wer mehr als zwei Tassen Kaffee, Tee oder andere koffeinhaltige Getränke am Tag konsumierte, bei dem sank das Risiko eines chronischen Leberschadens um rund 50 Prozent. Auf welche Weise das Koffein angeschlagene Leberzellen stärkt, konnten die Wissenschaftler noch nicht entschlüsseln. Eines aber ist klar: als Therapie für Leberkranke helfen auch Unmengen von Kaffee nichts.
Achtung: Die bei uns zur Verfügung gestellten Informationen sind kein Ersatz für ein Gespräch mit einem Arzt. Wir weisen ausdrücklich darauf hin das diese Informationen nicht zur Eigendiagnose geeignet oder zu verwenden sind!